Was ist Yoga?
"Der Yoga ist eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Philosophie.
Seine Wirkung erstreckt sich auf alle Ebenen des menschlichen Lebens:
die körperliche, die mentale und die spirituelle.
Yoga ist eine praktische Methode, durch die wir unserem Leben
Richtung, Sinn und Würde geben können“
B.K.S. Iyengar
Die Bedeutung
Das Wort „Yoga“ wird von der indogermanischen Wortwurzel „yuj" abgeleitet, was „zusammenbinden“, „anschirren“, „zusammen in ein Joch binden“ bedeutet.
Das Bild von „ in ein Joch zusammengebunden Tieren“ wird allegorisch benutzt für die Vorstellung, den Körper mit dem Atem und Geist zu verbinden um an die Einheit zu gelangen. Die Tiere, die man durch Einjochung spannt, sind die Sinnesorgane, die für die Ablenkung und Zerstreuung des Geistes verantwortlich sind und die man unter Kontrolle bringen muss, mit dem Ziel, eine Klärung, Disziplin des Geistes zu erreichen und dadurch die Selbsterforschung zu ermöglichen. Yoga ist eine Methode, die uns hilft den zerstreuten Geist zu zähmen, unter Kontrolle zu bringen, was eine wichtige Voraussetzung ist an unser wahres "Ich", an unsere "Urquelle" zu gelangen, was wiederum mit Hilfe der Atmung durch die Meditation geschieht.
Die Tatsache, dass in der heutigen Zeit das Interesse an Yoga weltweit enorm wächst, ist eine Bestätigung dafür, dass der Wert materieller Dinge, die den modernen Menschen überfluten, vergänglich und nicht erfüllend ist.
Wirkung
Wir können andere Menschen nicht verändern, wir können nur uns selber ändern - dieser Spruch ist Jedem bekannt; trotzdem können nur wenige etwas in der Praxis damit anfangen.
Fangen wir an Yoga regelmässig zu praktizieren, werden wir merken wie wir langsam „anders werden“, anders reagieren und unsere Umwelt auf eine andere Art wahrnehmen. Erstaunlich und faszinierend finde ich, wie vielschichtig diese Veränderung ist; nach vielen Jahren kann ich feststellen, dass sich meine soziale Kompetenz, mein Mitgefühl, die Fähigkeit, mich unangenehmen Situationen zu stellen und sie konstruktiv zu lösen, deutlich gesteigert hat.
Am faszinierendsten an Yoga finde ich dessen Zeitlosigkeit - Yoga war vor tausenden von Jahren da, um den Menschen einen Weg aus der Angst und Ungewissheit zu zeigen und sie ins Licht zum fähren; heute ist es immer noch so: für den Suchenden - ein Licht im Dunkeln; für den Verlorenen - eine vertraute Stimme.
Yoga ist ein Weg, eine Erfahrung, eine ständige Bemühung, die zum freudvollen Sein strebt. Um zu erfahren, wer wir eigentlich sind, eröffnet uns Yoga ganz neue Perspektiven.
Geschichtliche Entwicklung
Die frühesten Ursprünge des Yoga sind immer noch nicht ganz geklärt; es bestehen Vermutungen, dass Yoga schon in präarischen Zeiten entstanden ist und diese Spekulationen stützen sich auf faszinierende Funde archäologischer Ausgrabungen in den Gebieten des heutigen Pakistan und Nordwestindien, (bekannt als Industal-Kultur), von Speckstein-Plastiken und Siegel mit Darstellungen von Personen in verschiedener Körperpositionen, die sehr ähnlich wie Yogahaltungen oder āsanas sind. Das bekannteste ist das Siegel mit der Darstellung von einer in Mūlabandhāsana sitzenden Person - "Pashupati", "Herr der Tiere" -der als "Protoshiva" bezeichnet wird, was einen Hinweis auf yogische Praktiken in der Hinduskultur darstellen kann.
Die Weltsicht des Yoga ist auf der Grundlage der vedischen Kultur entstanden (circa 1500 v. Chr. bis 500 v. Chr.). In diese Zeit wurde Yoga von „ṛṣis,“ („Sehern", Asketen), in Form verschiedener Atem-, Meditations- und Askese-Techniken praktiziert.
Während darauf folgender Jahrhunderte wird Yoga ein Weg der Befreiung bleiben, der sich abseits der Gesellschaft abspielt; ein Weg der Meditation von aussen nach innen in Zurückgezogenheit und Verbundenheit mit der Natur.
Mit der Verbreitung des grossen Epos Mahābhārata, besonderes eines Teils davon - der Bhagavad Gītā - wird Yoga als Heilweg für alle Menschen zugänglich sein. Bhagavad Gītā bietet verschiedene Wege (Margās), die zur Erlösung führen: Karmayoga - Yoga der Tat, Bhaktiyoga - Yoga der Liebe zu Gott und Jсānayoga - Yoga der Erkenntnis. Yoga galt als "Geheimwissen", das vom Lehrer an den Schüler weitergegeben wird.
Die klassische Yogatradition beginnt mit dem Text "Yoga Sūtra" vom Pataсjali, entstanden zwischen 100 und 200 Jahren vor Chr. Pataсjali übernimmt einige Begriffe sowie Texte aus Sāṃkhya und gibt sehr präzise Hinweise für die Yogapraxis, die sich immer noch unter Sitzen in einer stabilen Sitzhaltung und Meditation versteht.
Ab dem vierten Jahrhundert nach Chr. ist eine ganz neue Weltsicht entstanden, eine grosse religiöse und philosophische Bewegung: das Tantra. Tantra wertet die Welt auf in die Manifestation des Göttlichen und - was ebenfalls ganz neu ist - der menschliche Körper wird nicht mehr als Ort des Leidens, sondern als Abbild des Kosmos gesehen. Das Körper wird als Mittel zur Zielerlangung benutzt und gewinnt dadurch an Bedeutung. Der Ursprung des Haṭha Yoga wird mit dem Tantra verbunden, da der Yoga ein Teil der tantrischen Praxis, Sādhana, darstellt.
Yoga ist ein seit Jahrtausenden aktueller Befreiungsweg und gleichzeitig das Zeugnis, dass sich der Mensch von damals, genau gleich wie der Mensch von heute, mit den gleichen Themen beschäftigt hat - die Grenzen des Sichtbaren auszudehnen, den Nebel der Ungewissheit (insbesondere im Bezug auf den Tod und was danach geschieht) zu klären, die Ursache und den Sinn aller Dinge zu erforschen, zu begreifen und zu verinnerlichen - um mit sich und der Urquelle eins zu werden. Für mich ist der Yoga eine Technik, eine Methode, ein spiritueller Weg, eine (Lebens-) Philosophie, eine der allumfassendsten Errungenschaften der Menschheit. Die Entstehung des Yoga in einer der entwickeltsten und ältesten menschlichen Kulturen, der Induskultur, seine weitere Entwicklung, Ausbreitung und Integration in Menschengemeinschaften, unabhängig von der Religion sowie seine Präsenz in der modernen Gesellschaft ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass sich damals wie auch heute, ein Bedürfnis der Menschen nach "Wiedervereinigung", nach "Religio", nach "Einjochen" mit der (getrennten) Seele, mit dem Ursprung, deutlich bemerkbar macht.
"Der Yoga ist eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Philosophie. Seine Wirkung erstreckt sich auf alle Ebenen des menschlichen Lebens: die körperliche, die mentale und die spirituelle. Yoga ist eine praktische Methode, durch die wir unserem Leben Richtung, Sinn und Würde geben können“ - diese Definition des Yoga von B.K.S. Iyengar finde ich für mich am passendsten.
Obwohl sich heute in unserer, vom Konsum geprägten Gesellschaft, eine Tendenz zeigt, Yoga als "Gebrauchsgegenstand" darzustellen, um gesünder, beweglicher, jung aussehender werden zu können und dadurch nur auf "Lifestyle" herabgestuft wird, betrachte ich diese Impulse als oberflächlich und vergänglich. Die Tatsache, dass sich Yoga heutzutage - wo ein reger Raubbau am Planeten Erde besteht - als eine Expansion durch alle gesellschaftlichen und kulturellen Schichten zeigt, bestätigt die im Menschen innewohnende Sehnsucht nach dem natürlichen Urzustand.
Am faszinierendsten an Yoga finde ich dessen Zeitlosigkeit - Yoga war vor tausenden von Jahren da, um den Menschen einen Weg aus der Angst und Ungewissheit zu zeigen und sie ins Licht zum führen; heute ist es immer noch so: für den Suchenden - ein Licht im Dunkeln; für den Verlorenen - eine vertraute Stimme.
Ich bin jedes Mal begeistert, wie aktuell und anwendbar die klassischen Texte immer noch sind und spüre tiefe Bewunderung und Hochachtung den alten Meistern gegenüber: Pataсjali, oder den Autoren der Upaniṣaden, oder der BhG - für mich das allergrösste Weisheitswerk überhaupt - da sie die Weisheit gehabt haben, um solche allgegenwärtigen und zeitlosen Werke der Menschheit zur Verfügung zu stellen.
Das Wort „Yoga“ wird von der indogermanischen Wortwurzel „yuj" abgeleitet, was „zusammenbinden“, „anschirren“, „zusammen in ein Joch binden“ bedeutet.
Das Bild von „ in ein Joch zusammengebunden Tieren“ wird allegorisch benutzt für die Vorstellung, den Körper mit dem Atem und Geist zu verbinden um an die Einheit zu gelangen. Die Tiere, die man durch Einjochung spannt, sind die Sinnesorgane, die für die Ablenkung und Zerstreuung des Geistes verantwortlich sind und die man unter Kontrolle bringen muss, mit dem Ziel, eine Klärung, Disziplin des Geistes zu erreichen und dadurch die Selbsterforschung zu ermöglichen. Yoga ist eine Methode, die uns hilft den zerstreuten Geist zu zähmen, unter Kontrolle zu bringen, was eine wichtige Voraussetzung ist an unser wahres "Ich", an unsere "Urquelle" zu gelangen, was wiederum mit Hilfe der Atmung durch die Meditation geschieht.
Die Tatsache, dass in der heutigen Zeit das Interesse an Yoga weltweit enorm wächst, ist eine Bestätigung dafür, dass der Wert materieller Dinge, die den modernen Menschen überfluten, vergänglich und nicht erfüllend ist.
Wirkung
Wir können andere Menschen nicht verändern, wir können nur uns selber ändern - dieser Spruch ist Jedem bekannt; trotzdem können nur wenige etwas in der Praxis damit anfangen.
Fangen wir an Yoga regelmässig zu praktizieren, werden wir merken wie wir langsam „anders werden“, anders reagieren und unsere Umwelt auf eine andere Art wahrnehmen. Erstaunlich und faszinierend finde ich, wie vielschichtig diese Veränderung ist; nach vielen Jahren kann ich feststellen, dass sich meine soziale Kompetenz, mein Mitgefühl, die Fähigkeit, mich unangenehmen Situationen zu stellen und sie konstruktiv zu lösen, deutlich gesteigert hat.
Am faszinierendsten an Yoga finde ich dessen Zeitlosigkeit - Yoga war vor tausenden von Jahren da, um den Menschen einen Weg aus der Angst und Ungewissheit zu zeigen und sie ins Licht zum fähren; heute ist es immer noch so: für den Suchenden - ein Licht im Dunkeln; für den Verlorenen - eine vertraute Stimme.
Yoga ist ein Weg, eine Erfahrung, eine ständige Bemühung, die zum freudvollen Sein strebt. Um zu erfahren, wer wir eigentlich sind, eröffnet uns Yoga ganz neue Perspektiven.
Geschichtliche Entwicklung
Die frühesten Ursprünge des Yoga sind immer noch nicht ganz geklärt; es bestehen Vermutungen, dass Yoga schon in präarischen Zeiten entstanden ist und diese Spekulationen stützen sich auf faszinierende Funde archäologischer Ausgrabungen in den Gebieten des heutigen Pakistan und Nordwestindien, (bekannt als Industal-Kultur), von Speckstein-Plastiken und Siegel mit Darstellungen von Personen in verschiedener Körperpositionen, die sehr ähnlich wie Yogahaltungen oder āsanas sind. Das bekannteste ist das Siegel mit der Darstellung von einer in Mūlabandhāsana sitzenden Person - "Pashupati", "Herr der Tiere" -der als "Protoshiva" bezeichnet wird, was einen Hinweis auf yogische Praktiken in der Hinduskultur darstellen kann.
Die Weltsicht des Yoga ist auf der Grundlage der vedischen Kultur entstanden (circa 1500 v. Chr. bis 500 v. Chr.). In diese Zeit wurde Yoga von „ṛṣis,“ („Sehern", Asketen), in Form verschiedener Atem-, Meditations- und Askese-Techniken praktiziert.
Während darauf folgender Jahrhunderte wird Yoga ein Weg der Befreiung bleiben, der sich abseits der Gesellschaft abspielt; ein Weg der Meditation von aussen nach innen in Zurückgezogenheit und Verbundenheit mit der Natur.
Mit der Verbreitung des grossen Epos Mahābhārata, besonderes eines Teils davon - der Bhagavad Gītā - wird Yoga als Heilweg für alle Menschen zugänglich sein. Bhagavad Gītā bietet verschiedene Wege (Margās), die zur Erlösung führen: Karmayoga - Yoga der Tat, Bhaktiyoga - Yoga der Liebe zu Gott und Jсānayoga - Yoga der Erkenntnis. Yoga galt als "Geheimwissen", das vom Lehrer an den Schüler weitergegeben wird.
Die klassische Yogatradition beginnt mit dem Text "Yoga Sūtra" vom Pataсjali, entstanden zwischen 100 und 200 Jahren vor Chr. Pataсjali übernimmt einige Begriffe sowie Texte aus Sāṃkhya und gibt sehr präzise Hinweise für die Yogapraxis, die sich immer noch unter Sitzen in einer stabilen Sitzhaltung und Meditation versteht.
Ab dem vierten Jahrhundert nach Chr. ist eine ganz neue Weltsicht entstanden, eine grosse religiöse und philosophische Bewegung: das Tantra. Tantra wertet die Welt auf in die Manifestation des Göttlichen und - was ebenfalls ganz neu ist - der menschliche Körper wird nicht mehr als Ort des Leidens, sondern als Abbild des Kosmos gesehen. Das Körper wird als Mittel zur Zielerlangung benutzt und gewinnt dadurch an Bedeutung. Der Ursprung des Haṭha Yoga wird mit dem Tantra verbunden, da der Yoga ein Teil der tantrischen Praxis, Sādhana, darstellt.
Yoga ist ein seit Jahrtausenden aktueller Befreiungsweg und gleichzeitig das Zeugnis, dass sich der Mensch von damals, genau gleich wie der Mensch von heute, mit den gleichen Themen beschäftigt hat - die Grenzen des Sichtbaren auszudehnen, den Nebel der Ungewissheit (insbesondere im Bezug auf den Tod und was danach geschieht) zu klären, die Ursache und den Sinn aller Dinge zu erforschen, zu begreifen und zu verinnerlichen - um mit sich und der Urquelle eins zu werden. Für mich ist der Yoga eine Technik, eine Methode, ein spiritueller Weg, eine (Lebens-) Philosophie, eine der allumfassendsten Errungenschaften der Menschheit. Die Entstehung des Yoga in einer der entwickeltsten und ältesten menschlichen Kulturen, der Induskultur, seine weitere Entwicklung, Ausbreitung und Integration in Menschengemeinschaften, unabhängig von der Religion sowie seine Präsenz in der modernen Gesellschaft ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass sich damals wie auch heute, ein Bedürfnis der Menschen nach "Wiedervereinigung", nach "Religio", nach "Einjochen" mit der (getrennten) Seele, mit dem Ursprung, deutlich bemerkbar macht.
"Der Yoga ist eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Philosophie. Seine Wirkung erstreckt sich auf alle Ebenen des menschlichen Lebens: die körperliche, die mentale und die spirituelle. Yoga ist eine praktische Methode, durch die wir unserem Leben Richtung, Sinn und Würde geben können“ - diese Definition des Yoga von B.K.S. Iyengar finde ich für mich am passendsten.
Obwohl sich heute in unserer, vom Konsum geprägten Gesellschaft, eine Tendenz zeigt, Yoga als "Gebrauchsgegenstand" darzustellen, um gesünder, beweglicher, jung aussehender werden zu können und dadurch nur auf "Lifestyle" herabgestuft wird, betrachte ich diese Impulse als oberflächlich und vergänglich. Die Tatsache, dass sich Yoga heutzutage - wo ein reger Raubbau am Planeten Erde besteht - als eine Expansion durch alle gesellschaftlichen und kulturellen Schichten zeigt, bestätigt die im Menschen innewohnende Sehnsucht nach dem natürlichen Urzustand.
Am faszinierendsten an Yoga finde ich dessen Zeitlosigkeit - Yoga war vor tausenden von Jahren da, um den Menschen einen Weg aus der Angst und Ungewissheit zu zeigen und sie ins Licht zum führen; heute ist es immer noch so: für den Suchenden - ein Licht im Dunkeln; für den Verlorenen - eine vertraute Stimme.
Ich bin jedes Mal begeistert, wie aktuell und anwendbar die klassischen Texte immer noch sind und spüre tiefe Bewunderung und Hochachtung den alten Meistern gegenüber: Pataсjali, oder den Autoren der Upaniṣaden, oder der BhG - für mich das allergrösste Weisheitswerk überhaupt - da sie die Weisheit gehabt haben, um solche allgegenwärtigen und zeitlosen Werke der Menschheit zur Verfügung zu stellen.